Dominic Thiem vor Rasensaison: "Grand-Slam-Finale motiviert extrem"

Von APA
Thiem sieht sich gerüstet für die Rasensaison.
© GEPA

"Das logische Ziel heißt Finale", hatte Dominic Thiem vor Beginn der French Open mit dem Selbstvertrauen des frisch eingefahrenen Lyon-Titels gesagt - und er hat Wort gehalten. In seinem ersten Endspiel bei einem Major-Turnier war dann Rafael Nadal, dem gerade in Paris ein Nimbus der Unbesiegbarkeit umgibt, im zehnten Aufeinandertreffen zum siebenten Mal zu stark.

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Doch eine Niederlage kann auch Ansporn sein. Und dies ließ Thiem mehrfach in den Medienterminen nach dem erst zweiten Grand-Slam-Einzel-Endspiel eines Österreichers durchblicken. "Es motiviert mich extrem, weiterzuarbeiten, dass ich so ein Grand-Slam-Finale hoffentlich bald wieder erleben kann", meinte der seit Montag wieder Weltranglisten-Siebente.

Die Arbeit wird er nach zwei, drei Tagen des "Durchschnaufens" auch schon wieder aufnehmen. Nun steht eine kurze, aber dennoch wichtige Rasen-Saison auf dem Programm: Halle (ab 18.6.) und dann natürlich Wimbledon (ab 2.7.) sind die nächsten Fixpunkte im Turnierkalender Thiems.

Dominic Thiem: Trainings auf dem Fußballplatz

"Ich habe letztes Jahr in Wimbledon wirklich schwer in Ordnung gespielt und da macht es wirklich Spaß. Ich freue mich extrem auf Halle und Wimbledon", sagte Thiem, der schon bald auf einem Fußballplatz erste Übungen machen will. "Ich werde dann in der Südstadt trainieren und ein bisschen was auf dem Fußballplatz machen mit den Rasenschuhen. Weil die Beinarbeit ist schon ganz anders als auf Sand." Der Flug nach Halle ist für Freitag geplant.

Auf Rasen habe er selbst an sich nicht so hohe Erwartungen wie in Paris, aber: "Ich will vor allem in Wimbledon gut spielen, weil ich dort letztes Jahr gut gespielt habe", erinnerte er an das knapp im fünften Satz verlorene Achtelfinale gegen Tomas Berdych.

Letzterer hatte dann nach Aufgabe von Djokovic sogar das Halbfinale erreicht. "Ja, ich war relativ nahe sogar an einem Semifinale dran, also auch dort ist viel drinnen. Noch dazu ist es das prestigeträchtigste Turnier."

Thiem: Sandplatzspezialist? "Aufgebauschte Sache!"

Ehe es dann auf Hartplatz geht, wird Thiem noch in Hamburg und Kitzbühel auf seinen Lieblingsbelag wechseln. Allerdings gefällt ihm das Image des Sandplatzwühlers gar nicht. "Sicher ist ganz klar Sand mein Lieblingsbelag, aber es ist auch ein bisschen eine aufgebauschte Sache, mich jetzt zum Sandplatz-Spezialisten zu machen. Ich spiele auch gern auf Hardcourt und habe dort auch gute Ergebnisse und man muss auch so ehrlich sein, dass Hardcourt mit Abstand den größten Teil der Saison ausmacht."

Coach Günter Bresnik ist mit der bisherigen Saison-Ausbeute sehr zufrieden. "Wenn ich Mitte des Jahres im Race auf 5 stehe, muss man sehr zufrieden sein." Die Rasensaison sieht der 57-jährige Niederösterreicher mit gemischten Gefühlen.

"Er spielt gern drauf, hat in Stuttgart seinerzeit Federer geschlagen und ein Turnier auf Rasen gewonnen. Die Vorbereitung ist halt immer mühsam, weil es eine komplette Veränderung der Beinarbeit ist." Positiv sei aber die Konzentration auf Aufschlag und Return. Wenn er die Zeit vernünftig nutzt, glaube ich, dass sich das später positiv auf Hartplatz niederschlägt."

Ziele für Wimbledon möchte Bresnik nicht thematisieren. "Ich will, dass er gut spielt und voll fit ist. Auf Rasen sind viele Sachen auslosungsabhängig. Es gibt ein paar ungesetzte Spieler, die ausgesprochene Rasenspezialisten sind."

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