Troicki wartet auf Thiem

Gegen Viktor Troicki hat Dominic Thiem noch zwei Rechnungen offen
© getty

Dominic Thiem startet in Shanghai gegen einen Mann, gegen den er die bis dato noch kein Match gewonnen hat: Viktor Troicki aus Serbien, der den Kanadier Denis Shapovalov in drei Sätzen besiegen konnte.

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Dominic Thiem hat ein paar Tage Zeit gehabt, um sich in Shanghai zu akklimatisieren, ebenso wie etwa Roger Federer. Der Schweizer hat Zerstreuung beim Basketball und den Golden State Warriors gefunden, über Thiem ist in dieser Hinsicht nichts bekannt.

Das vorletzte ATP-Masters-1000-Turnier des Jahres hat volle Fahrt aufgenommen, es wird auf einem der schnelleren Beläge auf der Tour gespielt. Das muss nicht unbedingt gegen die österreichische Nummer eins sprechen, beim Laver Cup in der Halle in Prag hat Thiem John Isner besiegt, die Fähigkeiten, ordentlich zu retournieren sind also vorhanden. Was in den letzten beiden Wochen gefehlt hat: ein Erfolgserlebnis. Die Niederlage gegen Guido Pella in Chengdu mag noch dem Jet-Lag geschuldet gewesen sein, gegen Steve Johnson in Tokio hat nach solidem Auftakt vor allem die Rückhand stark nachgelassen.

In Shanghai wartet zum Auftakt Viktor Troicki, der mit dem guten Gefühl ins Match gehen kann, gegen Dominic Thiem noch nie verloren zu haben. Die erste Partie 2014 in Gstaad wird nur dadurch in Erinnerung bleiben, als dass dieses Turnier die Rückkehr Troickis nach dessen Sperre wegen eines verweigerten Dopingtests markiert hat. Schwerer fällt da schon das Treffen in der Wiener Stadthalle im vergangenen Jahr ins Gewicht, Troicki gewann auch dieses in zwei Sätzen, im Achtelfinale war´s.

Weniger Druck

Der Serbe hat zum Auftakt Denis Shapovalov besiegt, das 6:0 im dritten Satz kommt einer Kampfansage an die nächste Generation gleich. Bei den US Open und zu Jahresbeginn in Melbourne hat Troicki zwei dritte Runden bei Majors geschafft, in Sydney und Istanbul stand er im Halbfinale.

Thiem wiederum blickt auf deutlich bessere Ergebnisse und eine darob ausgezeichnete Chance auf einen Platz beim ATP-Finale in London zurück. Der letzte Matchsieg in einem regulären Wettbewerb datiert von den US Open, Adrian Mannarino musste auf dem provisorischen Louis Armstrong Court die Segel streichen. In Shanghai gibt es für den 24-Jährigen keine Punkte aus dem Vorjahr zu verteidigen, im Gegensatz zu den letzten beiden Turnieren in Asien ist auch der Erwartungsdruck deutlich kleiner: Thiem geht zwar als Nummer fünf ins Turnier, die erhöhte Aufmerksamkeit liegt aber auf Roger Federer und Rafael Nadal. In Chengdu und Tokio waren es die Positionen eins und zwei auf der Setzliste.

Die Laune von Dominic Thiem scheint sich jedenfalls wieder ein wenig gehoben zu haben, das legt zumindest ein aktuelles Foto aus Shanghai nahe. Wobei: In Gesellschaft seiner Laver-Cup-Teamkameraden, abzüglich Tomas Berdych, lässt es sich schon gut aushalten.

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