Coups für Gerald Melzer und Philipp Oswald

Gerald Melzer behält in seiner Erstrunden-Partie im Tiebreak des dritten Satzes die Oberhand
© GEPA

Gerald Melzer besiegt bei den Ecuador Open die Nummer sechs der Setzliste im Einzel, Philipp Oswald gar die Nummer-eins-Paarung in des Doppelkonkurrenz.

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Gute Erinnerungen verbindet Gerald Melzer mit den Ecuador Open in Quito: Vor zwei Jahren hatte er hier den ersten ATP-Hauptfeld-Sieg seiner Laufbahn verzeichnet. Und auch bei seiner Rückkehr scheint es das damals erstmalig ausgetragene ATP-World-Tour-250-Sandplatzevent in der Hauptstadt von Ecuador mit dem 26-Jährigen gut zu meinen. Denn Österreichs aktuelle Nummer zwei hat am Montagabend nach MEZ ihr Auftaktspiel gewonnen und dabei zugleich einen Gesetzten eliminiert. Der Niederösterreicher (ATP 106) besiegte in der ersten Runde im Hauptbewerb den sechstgelisteten Argentinier Horacio Zeballos (ATP 69) nach rund 2:22 hart umkämpften Stunden hauchdünn mit 6:7 (4), 6:3, 7:6 (4). Der Deutsch-Wagramer servierte 14 Asse (bei sieben Doppelfehlern), trotzte den stolzen 21 Assen (bei neun Doppelfehlern) seines Gegners, stellte im Head-to-head mit diesem auf 2:2, setzte sich im dritten Vergleich auf Sand dabei erstmals durch und steht hiermit im Achtelfinale. Wo es für ihn frühestens am Mittwoch gegen den gleichermaßen sehr aufschlagstarken Brasilianer Joao Souza (ATP 129) oder gegen den italienischen Qualifikanten Federico Gaio (ATP 179) geht.

Melzer hatte zuletzt einen bitteren Rückschlag hinnehmen müssen und bei seinem Australian-Open-Hauptfeld-Debüt nach vergebenem Matchball eine Auftaktniederlage gegen den erst 17 Jahre alten Australier Alex De Minaur kassiert. Gleich zu Beginn seiner Südamerika-Tournee rehabilitierte er sich jetzt allerdings und bot im Linkshänder-Duell mit Zeballos auf rund 2850 Meter Seehöhe eine tolle Leistung. Im ersten Satz verlor er bis zum Tiebreak nur zwei Punkte bei eigenem Aufschlag (einen davon per Doppelfehler), zog jedoch trotz 33:33 in Punkten den Kürzeren. Ein Minibreak zum 1:2 schenkte ihm Zeballos noch mit einem Doppelfehler zurück - ein ebensolcher zum 2:4 und ein Rückhand-Slice-Angriffsballfehler zum 4:7 wurden Melzer aber zum Verhängnis. Im zweiten Durchgang wehrte er dafür bei 1:1 und 15:40 zwei Chancen von Zeballos zur möglichen Vorentscheidung ab, breakte selbst im nächsten Game und zwang den Südamerikaner mit dem neunten Ass in einen dritten Abschnitt. Dort verabsäumte Melzer seinerseits die Vorentscheidung, freilich, weil Zeballos mit einem spektakulären wie riskanten Rückhand-Winner bei 2:2 und einem Ass bei 3:3 nervenstark je einen Breakball abwehrte, bei 4:5 und 30:30 war er dann selbst bloß zwei Punkte vom Aus entfernt. Im alles entscheidenden Tiebreak gab ihm Zeballos neuerlich ein Minibreak zum 1:2 durch einen Doppelfehler zurück. Doch damit genug der Parallelen! In der Entscheidung zeigte sich Melzer weit weniger passiv und viel mutiger als in jener des ersten Satzes und wurde dafür letztlich belohnt.

Auch Oswald mit starkem Auftakt

Wenige Minuten zuvor war das erste Hauptfeld-Spiel des Turniers im Doppel beendet worden - und hatte gleichfalls eine höchst erfreuliche Überraschung aus rot-weiß-roter Sicht gebracht. Philipp Oswald nahm mit seinem Stammpartner James Cerretani nämlich das topgesetzte Duo raus. Der Vorarlberger und der US-Amerikaner bezwangen den Mexikaner Santiago Gonzalez und den Spanier David Marrero, seines Zeichens Masters-Doppelchampion von 2013, mit 6:4, 7:5. Cerretani/Oswald waren (nachdem sie bei 1:0 drei Breakbälle und bei 1:1 zwei Spielbälle ausgelassen hatten) noch unglücklich 1:2 mit einem Break ins Hintertreffen geraten, schafften aber sofort den Ausgleich, wehrten bei 4:4 nochmal eine Breakchance ab und schlugen darauf als Rückschläger nach 40:0 für Gonzalez/Marrero zum Satzgewinn zu. Im zweiten Durchgang vergaben sie bei 2:1 und 4:3 je zwei Breakgelegenheiten, wehrten dazwischen bei 2:2 die eine und einzige Breakmöglichkeit gegen sich ab und nahmen ihren Gegnern im Finish, dieses Mal nach deren 40:30-Führung, erneut entscheidend den Aufschlag ab. Nach einem bislang relativ mäßigen Saisonstart sind Cerretani/Oswald nunmehr 45 wichtige ATP-Punkte gewiss. Um 45 weitere Zähler geht's für sie im Viertelfinale gegen Andre Begemann (Deutschland) und Scott Lipsky (USA) oder gegen die Italiener Alessandro Giannessi und Paolo Lorenzi.

Hier die Auslosungen und Ergebnisse aus Quito: Einzel, Doppel, Einzel-Qualifikation.

Hier der Spielplan.

Gerald Melzer im Steckbrief

Philipp Oswald im Steckbrief

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