#NextGen-Star stoppt Routinier Melzer

Jürgen Melzer verpasst in Indien den Sprung in den Hauptbewerb
© GEPA

Ein 0:6, 0:2 und 15:40 wettgemacht - und letztlich trotzdem in zwei Sätzen verloren: Die Aufholjagd von Jürgen Melzer beim ATP-Turnier im Süden Indiens bleibt unbelohnt.

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Mit einem 6:1, 6:1 über den fünftgesetzten Kanadier Steven Diez (ATP 166) in gerade mal 53 Minuten hatte das alte Jahr für ihn ein erfreuliches Ende genommen und war ihm zugleich ein "großartiger Start in die neue Saison" gelungen. 2017 hat für Jürgen Melzer dagegen mit einer Niederlage begonnen, denn der 35-Jährige ist bei den Aircel Chennai Open am Neujahrstag in der zweiten und letzten Qualifikationsrunde der ATP-World-Tour-250-Hartplatzveranstaltung im Süden von Indien ausgeschieden. Der Niederösterreicher (ATP 306) zog gegen #NextGen-Star Hyeon Chung (ATP 104) nach 100 Minuten Spielzeit mit 0:6, 6:7 (4) den Kürzeren. Dem Schützling von Jan Velthuis bleibt damit an Ort und Stelle nur noch der Doppelbewerb, in den er diesmal wie berichtet mit dem Argentinier Renzo Olivo geht.

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So souverän Melzer gegen Diez, gegen den er gar keinen einzigen Breakball zugelassen hatte, aufgetreten war: Gegen Chung fand er sich des tags darauf bei 0:6, 0:2 und 15:40 bei eigenem Service wieder. Der Deutsch-Wagramer verlor im ersten Satz drei Spiele trotz Gewinnchance: ein Marathon-Aufschlagspiel über zehn Mal Einstand zum Start, das er nach insgesamt sieben Gamebällen abgab, bei 0:3 verspielte er eine Rebreakchance, bei 0:4 ein 40:0. So begann auch der zweite Durchgang - mit einem Serviceverlust nach 40:15 und einem dritten Spielball. Aus dem bereits fast aussichtslos wirkenden Rückstand machte Melzer nach Abwehr von nochmal drei Breakbällen im fünften Game ein 3:2 und war nun endlich im Match angekommen. Doch die Chancen, einen dritten Abschnitt zu erzwingen, blieben ungenützt. Der Ex-Weltranglisten-Achte gab gegen das topgesetzte, 20 Jahre alte, südkoreanische Riesentalent eine 5:3-Führung genauso aus der Hand wie auch im Tiebreak ein 3:0 mit doppeltem Minibreak und ein 4:3 mit Minibreak, da er in der Kurzentscheidung nach dem 1:0 keinen Servicepunkt mehr gewann.

Melzer will "das Positive rausnehmen"

"Gestern war natürlich um einiges besser", bekannte Melzer gegenüber tennisnet.com, "wobei die Gegner natürlich total unterschiedlich sind - jener gestern hat bei weitem nicht das Niveau von jenem heute gehabt. Und ich habe gestern wirklich gut gespielt. Das, was ich im Training auch gezeigt habe. Heute stand da halt ein ganz anderes Kaliber auf der anderen Seite", stellte er klar. Wenngleich er "fürchterlich begonnen" habe: "Ich habe so viele Fehler gemacht, keine Ahnung warum, und habe mich dann zurückgekämpft." Mit seinen Aufschlaggames tat er sich jedoch weiter schwer, "er hat hingegen hin und wieder eigentlich durchserviert. Ich habe dann trotzdem zwei Breaks gemacht und meine Chance gehabt, dass ich den zweiten Satz gewinne. Wie's dann im dritten ausschaut, weiß ich nicht", und dies wird man auch nicht mehr erfahren. Unterm Strich stehen die ersten sechs ATP-Punkte 2017 und eine Rückkehr unter die Top 300 der Welt, nachdem Melzer im Vorjahr die erste Saisonhälfte verpasst hatte, und doch auch ein "kleiner Rückschlag heute, aber nichtsdestotrotz war es eine schlechte Partie und ich habe mit einem guten Spieler mitgespielt. Da muss ich also das Positive rausnehmen und versuchen, es nächstes Mal besser zu machen." Nämlich in der übernächsten Woche, in der Qualifikation zu den Australian Open in Melbourne, dem ersten Grand-Slam-Turnier des neuen Jahres.

Hier die Auslosungen und Ergebnisse aus Chennai: Einzel, Doppel, Einzel-Qualifikation.

Hier der Spielplan.

Jürgen Melzer im Steckbrief

Editorial - Tennisnet und SPOX: We are One!

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