Thiem scheitert an Chancenauswertung

Dominic Thiem hatte im Kampf ums Brisbane-Halbfinale in drei Sätzen das Nachsehen
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Knappe Niederlage bei der zweiten Aufgabe: Dominic Thiem kann zum Start der neuen Saison das Vorjahres-Halbfinale in Australien nicht wiederholen.

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In seinem Auftaktmatch nach einem Freilos hatte er den australischen Aufschlaggiganten Sam Groth (ATP 180) im Achtelfinale, nach etwas glücklichem erstem sowie souveränem zweitem Satz, mit 7:6 (5), 6:3 eliminiert. Doch bei seinem zweiten Auftritt beim Brisbane International war das Spielglück diesmal nicht unbedingt auf der Seite von Dominic Thiem: Der 23-Jährige ist zu Saisonbeginn beim ATP-World-Tour-250-Hartplatzturnier im Nordosten von Australien im Viertelfinale ausgeschieden. Der viertgesetzte Niederösterreicher (ATP 8) musste sich dem siebtgereihten Grigor Dimitrov (ATP 17), auch genannt "Baby"-Federer, nach 2:05-stündigem Kampf knapp mit 3:6, 6:4, 3:6 geschlagen geben. Der österreichische Jungstar scheiterte dabei vor allem an seiner Chancenauswertung: Er konnte lediglich einen seiner 14 Breakbälle in der gesamten Partie verwerten - sein 25 Jahre alter Bezwinger konnte hingegen immerhin bei drei von sieben Gelegenheiten zupacken. Der Schützling von Startrainer Günter Bresnik konnte so das Vorjahres-Halbfinale, als er erst gegen den 17-maligen Grand-Slam-Sieger Roger Federer (Schweiz) verloren hatte, nicht wiederholen. Thiem muss sich mit 12.675 US-Dollar Preisgeld und 45 ATP-Punkten, die aber bei weitem nicht ausreichen, um in seine 18 Ergebnisse für das ATP-Ranking einzufließen, trösten. Nächste Woche gibt es für ihn in Sydney noch einmal vor den Australian Open in Melbourne die Chance, es besser zu machen. Dimitrov hingegen kann sich auf den Fight ums Brisbane-Finale mit dem topgelisteten Kanadier Milos Raonic (ATP 3) oder mit dem 14-fachen Grand-Slam-Champion Rafael Nadal (ATP 9) aus Spanien freuen.

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Thiem hatte das bislang einzige Duell mit Dimitrov im Viertelfinale von Acapulco im Februar 2016 mit 7:5, 6:2 für sich entschieden und bei dem ATP-World-Tour-500-Event im Anschluss den bisher größten Turniersieg seiner Karriere gefeiert. Diesmal verschlief der Lichtenwörther den Start, vergab im ersten Game zwei Breakchancen, fand darauf nicht gleich zu seiner Linie und sah sich bei 0:3 wieder. Bei 2:4 und 15:40 bei Service von Dimitrov kam er zwar noch zu zwei Breakbällen und bei 3:5 nochmalig zu einer Möglichkeit als Rückschläger, doch letztlich nützte der Bulgare in einem langen Spiel seinen fünften Satzball. Auch im zweiten Durchgang scheiterte Thiem anfangs an seiner Chancenauswertung, ließ bei 2:1 und 3:2 jeweils ein 15:40 und somit insgesamt vier weitere Breakbälle aus. Ein 0:40 bei 5:4 dann aber nicht mehr: Beim dritten Satzball, seinem siebten Breakball in diesem Satz bzw. seinem in Summe zwölften der Partie, schlug er endlich zu und erzwang hiermit einen entscheidenden dritten Abschnitt. Dort konnte Thiem gleich zu Beginn zwar ein 15:40 bei seinem Aufschlag drehen, doch musste ihn dafür bei 2:2 nach 40:15-Führung hergeben. Zwei Gelegenheiten in Folge im Spiel darauf, um den Rückstand gleich wiederaufzuholen, blieben ungenützt. Das blieben seine letzten in dieser Begegnung: Im letzten Game verschaffte er Dimitrov mit zwei Doppelfehlern in Serie unnötig drei Matchbälle. Beim zweiten machte die technische Kopie von Federer den Sack zu, bloß 18 Winner bei 34 unerzwungenen Fehlern genügten ihm dabei zum Sieg. Thiem kam zwar auf 27 erfolgreiche Punktschläge, dem standen jedoch satte 41 Eigenfehler gegenüber.

"Enttäuschung ist da, aber es war kein schlechtes Match"

"Enttäuschung ist da", gab Thiem nach der von ihm so deklarierten "Schlacht der einhändigen Rückhand" zu, "aber es war kein schlechtes Match", befand er auf seiner offiziellen facebook-Fanseite. "Grigor hat heute richtig gut gespielt, ich hatte Probleme mit dem ersten Aufschlag und die Chancenauswertung hätte auch besser sein müssen. Die erste Turnierwoche 2017 ist somit vorbei für mich, jetzt geht's weiter nach Sydney."

Hier die Ergebnisse aus Brisbane: Einzel, Doppel, Einzel-Qualifikation.

Hier der Spielplan.

Dominic Thiem im Steckbrief

Editorial - Tennisnet und SPOX: We are One!

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