"Domi" Thiem startet auch 2017 mit Sieg

Dominic Thiem meistert seine erste Aufgabe in Brisbane in zwei Sätzen
© GEPA

Dominic Thiem knüpft an das Traumjahr 2016 mit dem Masters-Debüt zunächst an und gewinnt sein erstes Hauptfeld-Match in Australien in zwei Durchgängen.

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Es war ein ziemlich hartes Stück Arbeit, doch der Auftakt wäre mal geglückt: Dominic Thiem ist mit einem Sieg in die neue Saison gestartet. Der 23-Jährige hat beim Brisbane International am Donnerstagmorgen nach MEZ nach einem Freilos seine Achtelfinal-Partie gewonnen: Der viertgelistete Niederösterreicher (ATP 8) setzte sich gegen den australischen Wildcard-Spieler Sam Groth (ATP 180) nach 1:29 Stunden Spielzeit mit 7:6 (5), 6:3 durch. Der Halbfinalist des Vorjahres, als er erst von Roger Federer gestoppt worden war, buchte hiermit ein Viertelfinal-Duell mit dem siebtgesetzten Grigor Dimitrov (ATP 17) aus Bulgarien, der beim ATP-World-Tour-250-Hartplatzturnier bereits zwei höchst souveräne Zwei-Satz-Erfolge einfahren konnte. Die Begegnung ist für diesen Freitag als drittes Spiel nach 2:00 Uhr, nicht vor 7:30 Uhr MEZ, angesetzt (auf tennisnet.com in den Livescores).

Geduldspiel endet mit ziemlich glücklicher Satzführung

Thiem hatte in den letzten Tagen - wie auch sein Headcoach und Manager Günter Bresnik im ausführlichen tennisnet.com-Interview - freudig berichtet, dass die Vorbereitung auf 2017 gut gelaufen sei. In der Umsetzung auf die Matchsituation hatte der Lichtenwörther allerdings vor allem im ersten Satz noch durchaus seine Probleme, obwohl er schon zwei Doppelauftritte mit Kei Nishikori (Japan), mit dem er ja bis ins Viertelfinale gekommen war, in den Beinen hatte. Der Aufschlaggeschwindigkeits-Weltrekordhalter Groth bereitete ihm mit seinem knallharten, erbarmungslosen Service so einiges an Kopfzerbrechen, Thiem holte im ersten Durchgang bis zum Tiebreak lediglich vier Punkte als Rückschläger und kam zu keiner Breakchance - selber konnte er mit guten Nerven und ein wenig Glück mehrfach einen Aufschlagverlust verhindern und war auch bei den Big Points schlichtweg der bessere, sicherere Spieler.

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Auf dem bloß seitlich offenen, eigentlich überdachten Show Court 1 bildete sich regenbedingt immer wieder Feuchtigkeit hinter der Grundlinie. Was Österreichs Frontmann bereits aus dem Doppel kannte und diesmal zu zwei Spielunterbrechungen führte. Nach der ersten, bei 1:2 und 15:15 bei Service Thiem, verlor dieser die ersten zwei Punkte, konnte aber so wie darauf auch bei 2:3 ein 15:40 mit vier Punkten in Serie drehen und dadurch alle vier Breakbälle von Groth abwehren. Nach einer zweiten erzwungenen Pause bei 5:6 rettete er sich nach 0:30-Rückstand ins Tiebreak - wo er zwar eine rasche 3:0-Führung verspielte, doch Groth ihm ab 5:5 mit zwei ungestümen, unnötigen Vorhand-Fehlern behilflich war. Ein ziemlich glücklicher Satzgewinn, was auch die Punktestatistik von 37:39 aus seiner Sicht unmissverständlich ausdrückte (wobei auch hervorgehoben werden will, dass Thiem bei den Big Points schlichtweg der ein bisschen bessere und sicherere Spieler war).

97 Prozent Punkte über ersten Aufschlag für Groth zu wenig

Damit waren Thiems Startprobleme jedoch überwunden, im zweiten Abschnitt gab er klar den Ton an. Bei 3:2 blieb ein 0:40 bei Aufschlag Groth zuerst noch ungenützt - bei 4:3 ließ er sich aber nicht zwei Mal bitten und schlug sofort bei seiner ersten Gelegenheit zu, nachdem er sich mit einem Returnwinner einen Breakball verschafft hatte und sein Gegner bei diesem einen zu lösenden Volley verschlug. In Windeseile servierte er schließlich zu null aus, dank drei Assen und eines Service-Winners, und entschied damit auch das dritte Duell der beiden, nach Miami im März 2016 (7:5, 6:2) bzw. Stuttgart im Juni 2016 (7:6 (3), 7:6 (2)), für sich. Essentiell war hierbei, dass Thiem mit der Serviceleistung von Groth (obwohl dieser beeindruckende 34 von 35 Punkten über den ersten Aufschlag, also stolze 97 Prozent, gewann) voll und ganz mithielt, denn wie der 1,93 Meter große und rund 100 Kilo schwere Mann aus Down Under kam er auf immerhin elf Asse bei gerade einmal einem Doppelfehler und musste im Gegensatz zu diesem kein einziges Mal sein Service abgeben.

In der ganzen Partie beging Thiem bloß zehn unerzwungene Fehler. Die mit 16 Winnern mehr als nur wettgemacht wurden. Groths Bilanz las sich dahingegen bei 24:24 - zu wenig, um den von der Grundlinie überlegenen Österreicher aufhalten zu können. "Bin zufrieden mit meinem ersten Match der Saison", schrieb Thiem auf seiner offiziellen facebook-Fanseite. "Sam ist ein unangenehmer Gegner und mit seinem monströsen Service auch nicht leicht zu breaken", wie der interessierte Tennisfan weiß. "Im ersten Satz musste ich mich ein paar Mal aus brenzligen Situationen befreien, das Tiebreak hab ich dann konzentriert nach Hause gespielt", befand er. "Mein Aufschlag im Zweiten hat dann super funktioniert, er hat da dann etwas nachgelassen und ich konnte das voll ausnützen. Sehr glücklich über meinen ersten Sieg der Saison, morgen geht's dann gegen Dimitrov." An seinen nächsten Gegner hat er ebenfalls beste Erinnerungen, gegen Dimitrov siegte er im bisher einzigen Duell im Februar 2016 im Acapulco-Viertelfinale mit 7:5, 6:2. Womöglich ein sehr gutes Omen: Denn es folgte bei dem ATP-World-Tour-500-Event damals der bisher größte Turniersieg seiner Karriere.

Hier die Ergebnisse aus Brisbane: Einzel, Doppel, Einzel-Qualifikation.

Hier der Spielplan.

Dominic Thiem im Steckbrief

Editorial - Tennisnet und SPOX: We are One!

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