Vukicevic müht sich bei Tour-Finals-Start zu Arbeitssieg über Szabados

Von Claus Lippert
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© Hobbytennistour

Serbiens HTT-Altmeister Vladimir Vukicevic hat am Sonntag Abend zum Abschluss des zweiten Spieltages...

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Serbiens HTT-Altmeister Vladimir Vukicevic hat am Sonntag Abend zum Abschluss des zweiten Spieltages trotz durchwachsener Leistung gegen Masters-Newcomer Andreas Szabados einen siegreichen Start in die HTT-Tour-Finals 2018 hingelegt. Der 37jährige HTT-US-Open-Gewinner mühte sich gegen einen ambitioniert spielenden und über weite Strecken ebenbürtigen Gegner 1:51 Stunden lang, ehe er sich auch mit dem nötigen Quentchen Glück einen dritten Satz erspart, und seinen 13. Masters-Einzelsieg mit 7:6, 6:4 fixiert hatte. “Für meine heutige Leistung war es das Optimum und ein Start nach Maß”, freute sich Vukicevic, und auch der unterlegene Andreas Szabados konnte nach seinem Tour-Finals-Debüt durchaus zufrieden resümieren. Vom zweiten Spieltag der HTT-Tour-Finals berichtet für hobbytennistour.at C.L

Nicht das gelbe vom Ei – Vukicevic nach 111 Minuten nur mit dem Ergebnis zufrieden

Der Sieger von 2016 und ehemalige Ranglisten-Erste Vladimir Vukicevic hat einen – zumindest ergebnistechnisch – gelungenen Start in die HTT-Tour-Finals 2018 gefeiert. Der 37jährige HTT-Superstar von WAT Landstrasse setzte sich im Abendspiel der Gruppe B nach einem offenen und insgesamt 111 Minuten dauernden Schlagabtausch gegen den Ranglisten-Siebenten Andreas Szabados aus Niederösterreich mit 7:6, 6:4 durch, und hievte sich damit in eine günstige Ausgangsposition im spannenden Aufstiegsrennen der homogenen Vorrundengruppe B. Es war nicht das berühmte “gelbe vom Ei” aus Sicht des dreifachen serbischen HTT-Wimbledonsiegers, und eine überraschend abgebrühte und über weite Strecken mehr als seriöse Vorstellung vom 3fachen Saisonsieger Andreas Szabados, die am Ende für das spannungsgeladene 7:6, 6:4 Endergebnis verantwortlich waren.

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Vukicevic und Szabados mit dem ersten Tie-Break der heurigen HTT-Tour-Finals

Die Fans am Centercourt des UTC La Ville kamen aber in jedem Fall auf ihre Kosten. Das begann schon beim stimmungsvollen Einmarsch im gefärbten Nebel zu den Klängen von Natual der Imagine Dragons, und fand dann am Platz in fast zwei Stunden ansehnlichem Tennis mit 151 ausgespielten Punkten seine Fortsetzung. Die erste kritische Situation hatte Szabados gleich in seinem allerersten Game auf der Tour-Finals-Bühne zu überstehen, als er auf dem Weg zur 1:0 Führung drei Break-Chancen abzuwehren hatte. Den ersten Schreck-Moment überstanden, die erste Nervosität abgelegt, fand Szabados dann aber recht rasch und vorallem ansehnlich in sein Masters-Debüt hinein, und hielt mit seinem Aufschlag auch den ersten Satz bis 4:4 offen. Das man sich auf diesem Niveau aber keine groben Schnitzer erlauben darf, bekam der Finals-Neuling im neunten Game zu spüren, als er mit der Quote am ersten Aufschlag schwächelte, und Vukicevic mit zwei mächtigen Vorhand-Winnern sofort die Initiative übernahm, und sich schließlich nach dem ersten Doppelfehler seines Gegners zu Null das Break zum 5:4 schnappte. Damit schien der erste Satz gelaufen, und auch eine Vorentscheidung in diesem Match gefallen. Erst recht, als Vukicevic bei eigenem Aufschlag und 40:15 zwei Satzbälle vor der Brust hatte, und gleich beim ersten der beiden big points in perfekter Position am Netz einen Volley wegdrückte. Von 10 dieser Flugbälle verwandelt der Serbe wohl 9 zielsicher, 8 davon wahrscheinlich sogar im Schlaf. Diesen einen aber drückte der Routinier aus Sombor ins Out, und damit holte er Szabados zurück in diesen ersten Satz, der am Ende nach exakt einer Stunde im ersten Tie-Break dieses Turniers entschieden wurde.

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Vukicevic lässt zunächst 4:2 Führung im zweiten Satz aus, ehe Szabados mit einem letzten Aufschlagverlust für die endgültige Entscheidung sorgt

Im zweiten Durchgang sah Vukicevic dann frühzeitig wie der sichere Sieger aus, als er sich ein Break zum 4:2 sicherte, und der bis dahin stabil spielende Szabados mit ersten längeren Schwächephasen zu kämpfen hatte. Das Glück des 29jährigen Niederösterreichers in dieser Phase war aber, dass Vukicevic sich zu einer wahren Unform in Sachen Service hochspielte. Drei Doppelfehler in Serie bekommt man vom 16fachen Turniersieger aus Serbien seltenst zu sehen, und auf so großer Bühne schon gleich gar nie. Bis eben zum gestrigen Abend, wo er sich mit seiner Doppelfehler-Orgie das Re-Break zum 3:4 einhandelte. In der Folge hielten beide Spieler ihren Aufschlag, Vukicevic mehr schlecht als recht und mit weiteren Doppelfehlern. Am Ende waren es hässliche 7 Stück, die seine Matchstatistk verunstalteten, und die ihn beinahe zu Übertsunden in Form eines dritten Satzes gezwungen hätten. Denn bei 4:4 hatte Szabados doch tatsächlich nochmals einen Breakball, und wer weiß schon was dann noch alles passiert wäre. So aber schob Vukicevic den kompletten Druck auf den dann aufschlagenden Szabados, und es kam wie es kommen musste: Der Masters-Debütant patzte bei eigenem Aufschlag und kassierte das letztlich entscheidende Break zum 4:6.

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Die Stimmen zum Abendspiel des zweiten HTT-Tour-Finals-Spieltages im UTC La Ville

Damit hatte Vukicevic bei seinem bereits 6. Tour-Finals-Start in Serie seinen 13. Sieg auf Masters-Ebene eingefahren, und grund zum Jubel über seinen bereits 195. Einzelsieg seiner beeindruckenden HTT-Karriere, der am Ende mit 2:0 Sätzen klarer auf dem Papier steht, als er letztlich ausgefallen war. Auch weil Vukicevic mit Szabados psychologisch betrachtet, die schwerste Auftakthürde zu überspringen hatte. Es war in einer Gruppe mit Prüger und Wolf praktisch der Pflichtsieg, ohne den niemand in dieser Grupe das Semifinale der heurigen Finals als Aktiver erleben wird. “Ja ich glaube schon”, bestätigte der Sieger. “Im Unterbewusstsein war das sicher ein Faktor. Am Ende muss man ehrlicher Weise sagen, hatte ich heute auch noch Glück. Ich bin richtig froh, dass mir ein dritter Satz erspart blieb, und ich mit einem 2:0 Sieg in der Gruppe gut dastehe. Ich habe mich überhaupt nicht wohl gefühlt. Meine Beine waren müde, und irgendwie fehlt mir derzeit auch das nötige Selbstbewusstsein, um solche Matches klarer zu gewinnen”, so der Ranglisten-Vierte. “Die Chancen waren heute durchaus vorhanden. Im Tie-Break war das Glück halt nicht auf meiner Seite. Vom Kopf her war das meine beste Leistung in dieser Saison”, fand Szabados Positives in der Stunde der Niederlage. “Ich werde gegen Wolf jetzt alles geben und vorallem offensiv spielen, und vielleicht gelingt mir mit einem Traumtag eine Sensation gegen Prüger”, so der 29jährige.

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