WAC-Stars wahren Chancen auf Heimsieg beim Prater Cup

Von Claus Lippert
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© Hobbytennistour

Der einst so ruhmreiche und traditionelle Prater Cup ist zurück in den Turnierkalendern des Verbande...

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Der einst so ruhmreiche und traditionelle Prater Cup ist zurück in den Turnierkalendern des Verbandes und der HTT, noch nicht ganz allerdings in den Köpfen vieler Verantwortlicher und Spieler. Das ist das Fazit nach drei Tagen Prater Cup 2018 und vor dem Halbfinaltag am heutigen Montag. Bis in alle Vorstandsbüros und Clubmanager-Etagen der Wiener Prater-Vereine dürfte es noch nicht vorgedrungen sein, dass “ihr” traditionsreichstes Turnier wieder lebt, und genau mit “ihren” Prater-Club-Mitgliedern zu neuem Hochglanz geführt werden soll. Zumindest zwei Vereine haben die Zeichen der Zeit erkannt, und sind hoch bemüht und motiviert, die Legende wieder aufleben zu lassen, und aus dem Prater Cup wieder ein herzeigbares Event weit über die Prater-Grenzen hinaus zu gestalten. Richtig gute Werbung für den Prater Cup bei den Nachbar-Clubs wäre natürlich auch ein Heimsieg, und für den können bei der 2. Auflage beim noblen SV Schwarz Blau noch zwei WAC-Stars sorgen. Aus dem Wiener Prater berichtet für hobbytennistour.at C.L

Nur 17 Spieler aus den Prater-Clubs bei der 2. Auflage des Prater-Cup-Comebacks am Start. Mit Jiri Marik jun. und Martin Vesely lebt aber die Chance auf einen Heimsieg

Im Prater blühen wieder die Bäume, ein Film aus den späten 50iger Jahren des vorigen Jahrhunderts mit ganz bekanntem Titel. Im Prater blühen wieder die Bäume, das tun sie wohl schon seit dem Jahr 1162, als der Prater erstmals urkundlich erwähnt wurde. Noch nicht so ganz blühen hingegen die Nennungen jener Spieler, auf die der Prater Cup eigentlich abzielt. Als Turnier für alle Spieler und Mitglieder der Prater-Clubs, hatte der Prater-Cup einst riesiges Ansehen in der Wiener Tennis-Szene. Mit “nur” 17 Nennungen aus zwei von knapp mehr als einem halben Dutzend Prater Clubs, ist das einstige Traditions-Event in seiner aktuell laufenden zweiten-Comeback-Auflage derweil noch auf Hilfe der HTT und deren Spieler aus den verschiedensten Vereinen Österreichs angewiesen. Nach dem Vorjahreserfolg von Moris Ahmetasevic aus Bosnien könnte es heuer allerdings zumindest mit einem Heimsieg seitens der Prater-Stars klappen. Im doch überraschend zusammengesetzten Semifinale des Prater-Cups 250 sind nämlich neben Routinier Jürgen Buchhammer vom Team Donaufeld und dem russischen Newcomer Konstantin Samlukov auch noch zwei WAC-Asse mit von der Partie.

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WAC erstmals in der Rolle als Co-Gastgeber und nach dem Start-Dilemma um Wachta und Dampier vor Happy End beim Prater Cup 2018

Denn was am Samstag mit einem schlimmen Dilemma und der Angst vor einer Mega-Pleite seitens der WAC-Stars begann, wendete sich am gestrigen Sonntag hin zum Guten. Nachdem sich der an Nummer 1 gesetzte Manuel Wachta in seiner Auftakt-Partie Viennas ITN Tennis-Champion der Kategorie ITN 5,0 Daniel Pfeifer in drei Sätzen geschlagen geben musste, und Martin Dampier in seinem Erstrunden-Match am Centercourt des SV Schwarz Blau vom HTT-US-Open-Sieger des Jahres 2008 Robert Libal mit 6:0, 6:0 geradezu gedemütigt wurde, schien sich der heuer als Kooperations-Partner des SV Schwarz Blau in Sachen Prater Cup engagierte und auftretende Großclub vorerst nur in netter Nachbarschaftshilfe zu üben. Mit zwei fixen Courts war man heuer bei der zweiten Ausgabe des Prater-Cup-Revivals quasi Co-Gastergeber. Dazu waren WAC-Präsident Mag. Martin Kirnbauer und die Vorstände Markus Rühl und Jiri Marik jun. immer wieder mit dem ein oder anderen Zusatz-Platz helfend zur Stelle, wenn sich auf den vier Courts des SV Schwarz Blau Tennis-Marathons ereigneten.

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Russlands Neuer mit imposantem Weg ins Semifinale des Prater Cups 2018

Sportlich kann der Wiener Athletiksport Club nach einem “heißen” Tennis-Wochenende in der Rustenschacher Allee noch auf einen Heimsieg hoffen. Sogar ein reines WAC-Endspiel ist möglich, stehen doch mit HTT-Newcomer Jiri Marik jun. und Martin Vesely zwei der Ihren in den beiden Tableau-Hälften in der Vorschluss-Runde. Leicht werden es die beiden WAC-Asse aber nicht haben, denn mit Jürgen Buchhammer und Konstantin Samlukov stehen ihnen zwei absolut erfolgshungrige Spieler gegenüber. Besonders eindrucksvoll fiel dabei der Auftritt von Russlands Neuem namens Konstantin Samlukov aus. Der 22jährige gab auf seinem Weg in sein erstes HTT-Semifinale gerade einmal 11 Games ab. Sowohl der junge französische Qualifikant Paul Haller, wie auch die ehemalige HTT Nr. 1 und Vorjahresfinalist Franz Mayarhuber sowie der HTT-US-Open-Champion von 2008 Robert Libal waren schlichtweg ohne Chance. “Ich denke der Samlukov kann noch zusetzen. Ich habe mich selten in meiner Tenniskarriere in einem Match so chancenlos gefühlt”, urteilte Libal nach seinem viertelfinalen Ausscheiden.

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Martin Vesely hofft beim Heimauftritt im Prater auf sein erstes HTT-Karriere-Finale

Die WAC-Hoffnung auf ein Ende der russischen Dominanz heißt indes Martin Vesely. Der 44jährige, seit September 2013 Spieler auf der HTT, hat ein ganz besonderes Tennis-Wochenende im Wiener Prater hinter sich gebracht. Denn der Routinier steht erstmals seit März 2016 wieder und insgesamt erst zum vierten Mal im Semifinale eines HTT-Turniers. Nach einem Freilos in Runde 1, feierte der an Nummer 2 gesetzte WAC-Spieler im Achtelfinale gegen TC Strebersdorf-Ass Sebastian Hickl seinen 50. HTT-Karriere-Einzelsieg, den er am Sonntag Abend im letzten Match des Tages gegen Tour-Debütant Robert Golja im Viertelfinale und im 125. Single seiner HTT-Laufbahn mit einem Arbeitssieg in Höhe von 6:4, 6:7, 7:6 toppte. Ob es beim 83. Karriere-Turnierstart erstmals für Vesely für ein Finale reichen wird, entscheidet sich im ersten Single des Semifinaltages ab 13 Uhr auf der Anlage des SV Schwarz Blau.

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Ein Katastrophen-Tie-Break von Mario Kiss hilft Jürgen Buchhammer zurück in die Erfolgsspur und zur ersten Semifinalteilnahme auf der HTT seit September 2013

Und noch ein weiterer Spieler erlebt an diesem Wochenende sowas wie eine Wiederauferstehung in den höheren Sphären der Hobby-Tennis-Tour. Die Rede ist von Jürgen Buchhammer, der heuer im Februar immerhin schon sein 10jähriges HTT-Jubiläum feierte. Allerdings hat der mittlerweile 35jährige auch schon bessere Zeiten gesehen, und so gestalteten sich die letzten Jahres als sowas wie eine längerfristige Durchhalteperiode. Die scheint nun an diesem Prater-Cup-Wochenende zu Ende gegangen zu sein, denn der 2fache HTT-Titelträger hat erstmals seit dem September-HTT-250-Turnier der Saison 2013 wieder ein Semifinale erreicht. Noch länger, nämlich 5 Jahre und 4 Monate ist es sogar her, dass Buchhammer während eines Turniers wieder drei Matches am Stück für sich entscheiden konnte. Beim März-HTT-250-Turnier 2013 war es, als er auf dem Weg zu seinem zweiten HTT-Karriere-Titel 5 Matches in Serie gewann, und die Herren Alexander Walter, Jens Gudenus, Christoph Fragner, Marios Kiss und Andreas Motycka schlug. Und einer der damals bezwungenen Herren, war auch am erneuten Triple-Pack-Erfolg Buchhammers beim Prater Cup 2018 beteiligt, nämlich Mario Kiss, der als Ersatzmann für den erkrankten Valentin Krenkel einsprang. Viel hätte da nicht gefehlt, und Buchhammer hätte wieder eine seiner unzähligen Erstrunden-Niederlagen eingefahren. Doch ein katastrophal gespielter Tie-Break seines Gegners rettete Buchhammer, und startete gleichzeitig eine neue Serie. Womöglich schlägt ausgerechnet im 99. Karriere-Turnier wieder einmal die Stunde des Jürgen Buchhammer!

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