Philipp Fedorczuk beim April-Challenger mit märchenhaftem HTT-Debüt

Von Claus Lippert
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© Hobbytennistour

Jungstar Philipp Fedorczuk hat bei seinem HTT-Debüt im “Konzert der Großen” eine sehensw...

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Jungstar Philipp Fedorczuk hat bei seinem HTT-Debüt im “Konzert der Großen” eine sehenswerte Talentprobe abgeliefert, und beim April-Challenger im UTC La Ville sein erstes Turnier der Allgemeinen Klasse gewonnen. Der 13jährige setzte sich am Mittwoch Nachmittag in einem streckenweise hochklassigen und überaus spannenden Endspiel gegen seinen Freund und Trainingspartner Noah Castillo nach 2:08 Stunden Spielzeit mit 3:6, 7:5, 6:3 durch, und prolongierte die mittlerweile unfassbare Ausmaße annehmende Dominanz der HTT-Teenager im ersten Viertel des Jahres. Fedorczuk machte im 24. Saisonturnier das Dutzend an Teenager-Titeln perfekt. Für Noah Castillo endete derweil in seinem zweiten HTT-Karriere-Finale eine ebenfalls sehenswerte Erfolgsserie. Aus dem UTC La Ville berichtet C.L

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Vom HTT-French-Open-Junioren-Champion 2016 zum April-Challenger-Sieger 2018 – und welche Parallelen seinen beiden HTT-Triumphe aufzuweisen haben

Wo und wann auch immer Philipp Fedorczuk auf der Hobby-Tennis-Tour auftaucht, sind seine Auftritte von Erfolg gekrönt. Rückblick ins Jahr 2016: Ein damals 11jähriges Bürscherl nimmt den Juniorenbewerb der HTT-French-Open in Angriff und stürmt mit vier Siegen ins Finale des ersten Juniors-HTT-Grand-Slam-Turniers der Open Ära. Dort duellierte er sich auf höchstem Niveau und insgesamt über zweieinhalb Stunden lang mit der 13jährigen Mariam Karadzhaeva aus Russland, ehe er den größten Pokal seines Lebens in Empfang nehmen durfte. Schon damals machte Fedorczuk seine erste Bekanntschaft mit der großen HTT, denn bei der abschließenden Siegerehrung gab es ein Shakehands mit keinem geringeren als dem damaligen HTT-Ranglisten-Ersten Damian Roman aus Rumänien. Fast zwei Jahre später gab es nun also ein Wiedersehen mit dem einstigen HTT-Junioren-French-Open-Champion, und sein finaler Auftritt am Mittwoch Nachmittag hatte einige Parallelen mit seinem ersten ganz großen Karriere-Triumph vor zwei Jahren zu bieten. Wieder durfte Fedorczuk am Centercourt ran, abermals gab es im Endspiel nach verlorenem ersten Durchgang drei Sätze zu meistern ehe der Sieg feststand, und neuerlich hatte “Fed” im Finale exakt 102 gewonnene Punkte auf der Habenseite, bevor er in Jubel ausbrach.

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102:101 Punkte – Fedorczuk hat im sechsten Teenager-Finale der Saison gegen Castillo nur knapp die Nase vorne, und im ersten Satz sogar deutlich das Nachsehen

Fedorczuks HTT-Debüt bei der 12. Auflage des April-Challengers fiel höchst beeindruckend aus. Der 13jährige wusste während seiner Matches gegen Sascha Kogler, Trivun Djumic, Martin Priban und Alexander Rieger sowohl kämpferisch als auch spielerisch zu überzeugen, ehe er seine HTT-Premiere in märchenhaftem Stil im Finale ausklingen ließ. Die beiden bei Michael Oberleitner in der Tennispro Akademie trainierenden Jungstars, boten den Zusehern im sechsten reinen Teenager-Finale der Saison einen phasenweise furiosen Schlagabtausch, der knapper und spannender nicht hätte enden können. 102:101 Punkte spukte die Matchstatistik zugunsten des Siegers aus, der zunächst am sonnenüberfluteten Centercourt bei abermals prächtigen äußeren Verhältnissen so seine Schwierigkeiten gegen einen selbstbewusst auftretenden und großartig spielenden Gegner hatte. Castillo war mit dem Selbstvertrauen von zuletzt 9 Siegen auf Challenger-Ebene in Serie und seinem beim Februar-Challenger errungenen ersten Karriere-Titel ins Endspiel gestartet, und mit einem frühen Break im ersten Satz vorne weg spielend unterwegs. In dieser Phase demonstrierte der 14jährige aus der Dominikanischen Republik eindrucksvoll, zu welch phantastischem Tennis er mittlerweile fähig ist. In Kombination mit einem überaus fehlerhaft agierenden Gegenüber, führte Castillo zwischenzeitlich sogar 5:1, ehe Fedorczuk zu einer kurzen Aufholjagd ansetzte. Bei 5:2 kam der Februar-Challenger-Champion dann erstmals bei eigenem Aufschlag ins Straucheln, als er bei 0:40 durch seinen ersten Doppelfehler das erste Break zum 3:5 kassierte. Castillo behielt aber anders als noch in vielen Matches und Turnieren der Vergangenheit die Nerven, und nach 32 Minuten hatte sich der 14jährige vom CTP Pötzleinsdorf mit einem weiteren zu Null gewonnenen Break die 1:0 Satzführung gesichert.

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Fedorczuk dreht Endspiel und prolongiert Super-Serien der HTT-Teenager im Jahr 2018

Im zweiten Satz bringen beide Spieler zunächst ihre Service-Games bis 2:2 durch, ehe eine wahre Breakorgie am Centrercourt des UTC La Ville einsetzt. 7 Breaks in Serie gemeinsam produziert, stehen Noah & Philipp im zweiten Durchgang bei 6:5 für den unter Zugzwang stehenden Fedorczuk vor dem zwölften Game, das der 13jährige mit einem Vorhandfehler seines Gegners beim Satzball zum Satzsugleich nach weiteren 56 Minuten nützt. Im allesentscheidenden dritten Satz liegt Fedorczuk zumindest ergebnnistechnisch immer leicht im Vorteil. Dem späteren Sieger gelingt sowohl das erste Break zum 1:0, als auch jenes zum 3:2, mit dem er das Finale vorentscheidet. Denn gleich darauf bestätigt er dieses Break zum 4:2, und als er auch mit einem zielgenauen Smash auf die Linie ein weiteres Break zum 5:2 klar macht, sind auch die letzten Zweifel seiner im Publikum sitzenden Eltern verflogen. Die Breaks Nr. 16 und 17 besiegeln schließlich nach 2:08 Stunden Spielzeit den 3:6, 7:5, 6:3 Erfolg des Philipp F., der mit seinem Debüt-Triumph zum 452. Turniersieger der Open Ära avancierte, und wie schon erwähnt die Erfolgsbilanz der HTT-Teenager im Jahr 2018 weiter aufpolierte. In 25 Saisonturnieren mit logischer Weise 50 zu vergebenden Finalplätzen haben die 13 bis 19 jährigen HTT-Stars exakt die Hälfte aller Finalplätze (nämlich 25) erobert. Ein beeindruckender Beweis der aktuellen Stärke der HTT-Jugend. die sich in Person von Philipp Fedorczuk und Noah Castillo dann auch noch bei der abschließenden Pressekonferenz zum geschlagenen Finale äußerten.

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Die Stimmen zum Finale des 12. April-Challenger 2018 im UTC La Ville

“Ich freue mich sehr, weil eine lange Zeit ohne Turniersieg hinter mit liegt. Gegen so einen starken Gegner wie den Noah am heutigen Nachmittag macht es doppelt Spaß. Meine Leistung über das gesamte Turnier hindurch fand ich sehr gut, und ich bin zufrieden, hier jetzt als Turniersieger sitzen zu dürfen. Ich habe versucht mein Tennis zu spielen, aggressiv zu sein, ehe mir die Saite meines Rackets gerissen ist. Dann musste ich umstellen und mit hohen Bällen und mehr Spin agieren. Am Ende hat es diese Taktik aber gebracht”, strahlte der Sieger. 9 Siege hatte Noah Castillo auf Challenger-Ebene vor dem gestrigen Finale gefeiert, eine tolle Serie die ausgerechnet gegen seinen Freund und Trainingskumpel Philipp Fedorczuk ihr Ende fand. “Es war schon hart hier zu verlieren. Im Training besiege ich den Philipp auch, aber er hat heute ein starkes Match gespielt, während ich mich im zweiten Satz zu sehr und zu lange geärgert habe. Eigentlich hätte ich gewinnen können, aber auch mir ist der Schläger gerissen, und mit dem neuen und schwerer bespannten Racket, habe ich irgendwie den Rhythmus verloren”, bilanzierte der Unterlegene, der aber dennoch in den letzten Monaten gewaltige Fortschritte gemacht hat. “Ich habe mit meinem Trainer sehr viel Vorhand geübt, und er hat mir auch mit auf den Weg gegeben, offensiver zu spielen und mehr ans Netz zu gehen. Eigentlicfh mag ich Sand nicht so sehr, aber mit dem Auftritt hier beim April-Challenger kann ich sehr zufrieden sein”, urteilte Castillo, der zugab, doch ein wenig an seine Siegesserie gedacht zu haben. “Vor dem Match war ich ziemlich sicher, den 10. Sieg in Serie auch noch holen zu können, während dem Match hatte ich die Serie nicht im Kopf, aber es wäre schon cool gewesen, den 10. Sieg einzufahren”, so Castillo, der im neuesten HTT-Entry-Ranking auf Position Nr. 162 kletterte.

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