Lukas Prüger weiter makellos und vorzeitig für das Semifinale qualifiziert

Von Claus Lippert
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© Hobbytennistour

Saisonüberflieger Lukas Prüger scheint seinen heurigen Erfolgsrun auch bei seinem HTT-Tour-Finals-De...

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Saisonüberflieger Lukas Prüger scheint seinen heurigen Erfolgsrun auch bei seinem HTT-Tour-Finals-Debüt fortzusetzen, und steht als zweiter Spieler nach Serbiens HTT-Superstar Vladimir Vukicevic vorzeitig im Semifinale des großen HTT-Saisonfinales der Top 8 im UTC La Ville. Der 19jährige blieb nach seinem sonntägigen Kantersieg über Alexander Schager auch in seinem zweiten Vorrunden-Spiel am Dienstag Abend gegen den Ranglisten-Vierten Matthias Wolf in zwei Sätzen siegreich, und ist vor seinem abschließeden Duell mit HTT-Wimbledon-Finalist Christoph Beutler nicht mehr aus den Top 2 der Vorrundengruppe A zu verdrängen. Für den Jungstar vom Schwechater TC, der damit auch sein zweites Match als neue Nummer 1 der HTT erfolgreich gestaltete, war es außerdem Saison-Einzelsieg Nr. 40 und Karriere-Singleerfolg Nr. 70. Anders als in Gruppe B darf sich hingegen der nach zwei Spieltagen immer noch sieglose Matthias Wolf weiter Hoffnungen auf einen Platz im Semifinale der HTT-Tour-Finals 2017 machen. Ein Bericht von C.L

Prüger nach Breakorgie im ersten Satz nicht unantastbar

Der aktuellen Nummer 1 einen fast eineinhalb Stunden dauernden und vorallem über weite Strecken ebenbürtigen Kampf geliefert, und am Ende doch verloren. Mit diesem Fazit musste SKVS-Flötzersteig-Star Matthias Wolf am Dienstag Abend nach einer 4:6, 4:6 Niederlage gegen Lukas Prüger den Centercourt im UTC La Ville verlassen, und sich den diversen Interviews und Pressekonferenzen in der Halle stellen. Hatten womöglich viele in der HTT-Community mit einem deutlichen Kantersieg des Ranglisten-Ersten im dritten Saisonduell mit Wolf gerechnet, stemmte sich der 29jährige Masters-Debütant nach Kräften, vorallem aber mit einer spielerisch mehr als gelungenen Vorstellung gegen den scheinbar übermächtigen Gegner. Und womöglich hat Wolf im Auftakt-Single des vierten Spieltages bei den “Finals” die ganz große Chance vergeben, sich in eine Liste mit Kevin Köck, Adrian Vorhemus sowie Alex Stokker einzureiehen, und damit jener elitären und exklusiven Runde anzugehören, die es 2017 schaffte, Prüger eine Saisonniederlage zuzufügen. Denn der HTT-Branchen-Beste wirkte in seinem zweiten Vorrunden-Match am Centercourt des UTC La Ville nicht unantastbar. Drei Mal in Serie hatte es die Nummer 1 nämlich alleine im ersten Satz verabsäumt, ein Break zu bestätigen, und den Sack frühzeitig zu zumachen. Erst im vierten Versuch nach neuerlichem 0:30 Rückstand langte der 19jährige mit seinem zweiten Satzball und einem abschließenden Service-Winner zu, und holte sich nach 41 Minuten vor den Augen seiner “Frau Mama” den ersten Satz.

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Prüger braucht 7 Matchbälle um den 40. Saisoneinzelsieg zu fixieren

Prüger nützte zunächst den “Flow” nach gewonnenem ersten Satz zu einer raschen 2:0 Führung, auch weil Wolf bei eigenem Aufschlag wieder nicht zum Erfolg kam, und speziell am zweiten viel zu harmlosen Aufschlag Probleme mit dem Monster-Retournierer auf der anderen Seite des Netzes bekam. So monströs Prüger in dieser Phase die Returns ins Feld des Gegners “prügelte”, so dilettantisch für seine Verhältnisse stellte sich der 6fache Saisonsieger in seinem nächsten Service-Game bei eigenem Aufschlag an. Zwei Doppelfehler am Stück, Wolf hatte endlich einmal zwei der seinigen Aufschlagspiele durchgebracht, und einen 0:2 Rückstand damit in eine 3:2 Führung verwandelt. Prüger konterte, ging 5:3 in Führung, ehe die Schlussphase am Centercourt nochmals alle Facetten des Tennissports zu bieten hatte. Zunächst einen groß aufspielenden Matthias Wolf, der seine vor Ort in der Halle jubelnden Fans mit dem ein oder anderen Zauberball begeisterte und auf 4:5 verkürzte. Und dann wurde auch noch das Thema Spannung und Dramatik in diesem Vorrunden-Duell bemüht, als Prüger ein halbes Dutzend an Matchbällen nicht nützen konnte. Erst im siebenten Versuch und nach einem longline geschlagenen Rückhand-Winner war die “schwere Geburt” zu Ende. 6:4, 6:4 nach 84 Minuten, Prüger hatte damit im Head to Head auf 3:0 erhöht, Saisonsieg Nr. 40 eingefahren, weitere 200 Punkte auf sein Ranglistenkonto gutbuchen lassen, und sich zum Drüberstreuen auch noch über den 70. Einzelsieg seiner noch jungen HTT-Karriere gefreut. Dann ging es gemeinsam mit der Mama in die Playes-Lounge zum Abendessen, ehe sich der Ranglisten-Erste vom Schwechater TC gemeinsam mit seinem Kontrahenten auf der Pressekonferenz den Fragen von Moderator Mathias Wagner stellte.

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Lukas Prüger: “Ein bißchen zwischen Genie und Wahnsinn”

“Es war heute ein bißchen ein Wechselspiel zwischen Genie und Wahnsinn. Ich habe teilweise unfassbare Bälle gespielt und dann wieder fatale Fehler gemacht. Im Großen und Ganzen bin ich aber zufrieden, weil es gegen den Matthias nie einfach ist zu spielen. Weil er die Kugel echt gut zurückspielt, und auch aktiv gut spielt wenn er dazukommt”, so der Sieger, der auch auf seine Service-Leistung angesprochen wurde: “Die Aufschlagleistung war natürlich fatal. Meine Quote vorallem am zweiten Aufschlag war unterirdisch, aber eigentlich treffe ich den Ball im Moment ganz gut. Die Konstanz fehlt halt vielleicht ein wenig. Ich habe mir heute mit der Konzentration schwer getan, weil ich müde war und vielleicht ist es auch daran gelegen”, so Prüger, der noch weitere Gründe für die vielen Breaks ausmachte. “Der Matthias retourniert ja auch sehr gut, und es ist hier generell nicht einfach seinen Aufschlag durchzubringen, weil der Platz auch nicht so schnell ist”. Positiv sieht Prüger hingegen seine Chancen für den weiteren Turnierverlauf. “Ich schaue nur auf mich. Ich möchte die Gruppe als Erster beenden, und wenn ich mein Spiel abrufen kann, dann schaut es gut aus, dass mit das auch gelingen kann”, erklärte die HTT-Nummer 1.

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Matthias Wolf: “Ich möchte bei diesem tollen Event auch einmal anschreiben”

“Ich habe mir die Statistik jetzt angesehen, und ja es stimmt, ich bin heute definitiv viel zu oft gebreakt worden. Meine Bilanz an Punkten nach dem ersten und zweiten Aufschlag liest sich katastrophal, dafür bin ich mit meiner Returnleistung sehr zufrieden, und das ich das 0:2 im zweiten Satz noch auf 3:2 drehen konnte. Da hätte ich das 4:2 nachlegen müssen, um vielleicht auch einmal einen Satz nach Hause zu bringen”. 6 Matchbälle im letzten Game des Matches abgewehrt, das war Moderator Mathias Wagner natürlich auf eine Frage wert. “Das Game war auf Augenhöhe, das war echt knapp, aber der Luki hat die Einstandbälle verdammt gut und nahe ran an die Linien gespielt. und ich hatte daher keine einzige Break-Chance auf 5:5. Die Matchbälle habe ich gut abgewehrt, bis halt auf den letzten. Selbst was wäre wenn, selbst wenn ich das 5:5 gemacht hätte, ich glaube nicht wirklich, dass ich den zweiten Satz deshalb noch gewonnen hätte”, analysierte Wolf, der vor dem abschließenden Gruppenspiel trotz zweier Niederlagen noch Chancen auf das Semi hat und voll motiviert wirkt. “Ich werde mit der gleichen Einstellung wie bei den beiden anderen Spielen ins Match gehen. Ich will gewinnen, mal sehen was noch geht. Es geht immerhin auch noch um 200 Punkte für die Rangliste, und ich möchte bei diesem tollen Event auch einmal anschreiben”, so der Ranglisten-Vierte vom SKVS Flötzersteig.

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