Michael Kunz feiert mit Challenger-Doppelpack seinen zweiten Frühling auf der HTT

Von Claus Lippert
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© Hobbytennistour

HTT-Evergreen Michael Kunz surft zum aktuellen Herbstbeginn 2017 auf einer Welle des Erfolges, und f...

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HTT-Evergreen Michael Kunz surft zum aktuellen Herbstbeginn 2017 auf einer Welle des Erfolges, und feierte bei den letzten Outdoor-Sandplatz-Turnieren der Saison auf HTT-Challenger-Ebene “seinen zweiten Frühling” auf der Hobby-Tennis-Tour. Der 46jährige Niederösterreicher, 2008 Sieger beim Rasenklassiker HTT-Wimbledon, siegte zum zweiten Mal binnen 14 Tagen bei einem HTT-Challenger, und trug sich am Dienstag Nachmittag bei der 12. September-Challenger-Auflage mit einem 1:6, 6:2, 6:1 Finalerfolg über den erstmals in einem HTT-Endspiel stehenden Herbert Gruner zum insgesamt zehnten Mal in die Siegerlisten von Österreicfhs größter Breitensport-Tennisserie ein. Ein Bericht von C.L

Kunz mit Sieg beim Angern-Challenger mit dem ersten Sandplatz-Titelgewinn nach 11 Jahren und 57 erfolglosen Turnierstarts auf roter Asche

Oldboy Michael Kunz hat den Monat September mit zwei Challenger-Erfolgen zu seinem ganz persönlichen “goldenen Herbst” kreiert, und als längst abgeschriebener ehemaliger Ranglisten-Zweiter ein ganz gewaltiges Lebenszeichen von sich gegeben. Nachdem der 46jährige Routinier vor zwei Wochen nach seinem Erfolg beim drittklassig besetzten Angern-Challenger ob seiner Euphorie noch milde belächelt wurde, setzte der im Ranking bis auf Platz Nr. 137 zurückgefallene Niederösterreicher bei der 12. Auflage des September-Challengers im UTC La Ville nach, und holte sich ohne zu glänzen den insgesamt 10. Turniersieg seiner bereits über 11 Jahre andauernden HTT-Karriere. Es waren zwei außergewöhnliche Turnier-Wochen für Michael Kunz, der bereits seinen Angern-Titel als einen ganz besonderen ansah. Immerhin war der Erfolg im Marchfeld der erste seit April 2014 und ein Titelgewinn, der eine unfassbar lange andauernde Durststrecke auf den Sandplätzen der HTT von 11 Jahren beendete. Beim September-HTT-250-Turnier 2006 war es, als Kunz zum bislang letzten Mal auf roter Asche triumphierte, und damals auf der altehrwürdigen Anlage in der Leberstraße ohne Satzverlust und mit insgesamt nur 18 abgegebenen Games den Herren Christoph Foitik, Renee Glatzl, Armin Zadic, Martin Bölzlbauer und Michael Kovar das Nachsehen erteilte. Danach setzte es aber 57 erfolglose Versuche und Turnierteilnahmen auf Sand sowie die eigentlich schon gefasste Selbsterkenntnis, dass seine Art Tennis zu spielen auf dem roten rutschigen Untergrund gepaart mit seinem Alter wenig Aussichten auf Erfolg hat.

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Kunz müht sich ab dem Viertelfinale in sein 17. HTT-Karriere-Endspiel

Bis zum September 2017 eben, wo Kunz mit dem Selbstvertrauen seines Titelgewinns beim Angern-Challenger auch bei der 12. Auflage des September-Challengers im Angriffs-Modus in sein 159. Karriere-Turnier startete, und sich dort recht mühevoll aber aufopfernd kämpfend durch das großartig besetzte Tableau “wühlte”. Hatte der an Nummer 3 gesetzte Aufschlagriese in den ersten beiden Runden gegen Michael Eder und Roman Schönbichler keinerlei Probleme, wurde das 101. Saisonturnier im weiteren Verlauf zu einer Würgepartie für den ehemaligen HTT-Wimbledon-Champion. Sowohl im Viertelfinale gegen Bernhard Kraus, als auch im Semifinale gegen Michael Kenn musste der Deutsch Wagramer über die volle Distanz von drei Sätzen, bevor er in der Vorschluss-Runde gegen Indiens Nummer 1 im 330. Karriere-Match den 180. Sieg gefeiert und den 17. Finaleinzug seiner Laufbahn fixiert hatte.

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Drei Sätze in nur 69 Minuten – Kunz holt im Duell mit dem ebenfalls 46jährigen Herbert Gruner seinen insgesamt 10. HTT-Turniersieg

Das Endspiel gegen den gleichaltrigen Final-Debütanten Herbert Gruner wurde dann zu einer extrem kurzweiligen Angelegenheit. Insgesamt standen die beiden 46jährigen für drei Sätze gerade einmal 69 Minuten auf dem Platz. Durchgang 1 war eine klare Sache für Gruner, der mit zwei Breaks zum 2:1 und 5:1 in nur 20 Minuten sein Premieren-Finale mit der 1:0 Führung hoffnungsvoll gestaltete. Zwei Breaks zu Beginn von Satz Nr. 2 sollten allerdings die Wende zugunsten von Michael Kunz in diesem 101. Saisonfinale bringen. Ein geschafftes Re-Break zum 1:4 und ein grandioses Aufschlagspiel Gruners mit zwei Assen waren nicht mehr als Ergebnis-Kosmetik, denn nach weiteren 21 Minuten hatte Kunz zum 1:1 in Sätzen ausgeglichen. In der Entscheidung leistete sich Gruner dann ein katastrophal gespieltes Aufschlagspiel mit zwei seiner insgesamt 10 Doppelfehlern, und kassierte das vorentscheidende Break zum 1:3. Zu Null und mit Ass Nr. 7 bauete Kunz seine Führung auf 4:1 aus, ehe er sich mit dem zweiten Break zum 5:1 absetzte. Das abschließende Aufschlagspiel war nur mehr Formsasche, und nach exakt 69 Minuten hatte Michael Kunz den 10. Turniersieg seiner HTT-Karriere sicher.

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