Manuel Feller: "Da biegst du einmal den Marcel und dann kommt der junge Franzose daher"

Von APA
Manuel Feller
© GEPA

Mit fünf Ausfällen in seinen zwölf Saisonrennen war Manuel Feller nach Wengen gereist, zudem stark erkältet und mit nur einem Trainingstag in den Beinen. Dass er den Sieg im Lauberhorn-Slalom nur um 8/100 Sekunden verpasste, ließ sich deshalb an einem Tag wie diesem leichter verschmerzen. Und für das Selbstvertrauen vor den Österreich-Klassikern war Platz zwei sowieso Gold wert.

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Das Adelboden-Wochenende hatte Feller nach Ausfällen im Riesentorlauf und Slalom schnell abhaken müssen. "Das gehört auch dazu, das ist Skifahren. Aber für mich ist das gleich einmal erledigt, ich denke da nicht viel drüber nach", versicherte er.

Sicher sei aber ein wenig im Hinterkopf gewesen, dass die Heimrennen kommen und die Startnummer schon auch wichtig wäre. "Aber aus dem Starthaus rausgehen und sagen, ich fahre nur neunzig Prozent, geht nicht. Dann ist man bei dem Niveau nicht mehr dabei. Es gibt nur die Devise, sich auf die Sachen konzentrieren, die man tun muss, und attackieren."

Statt Trainingspisten sah Feller in den vergangenen Tagen aber hauptsächlich seine Bettdecke. "Gott sei Dank war kein Fieber dabei, aber Ohren, Nasen, Bronchien, Hals. Sobald ich in Belastung gegangen bin, hat es mich komplett zusammengehaut. So lange war ich schon ewig nicht mehr krank. Mit einem Trainingstag war das hier nicht so einfach, aber vielleicht soll man weniger trainieren und mehr Rennen fahren", sagte Feller.

Nach Platz zwei im Riesentorlauf im Jänner 2018 in Garmisch-Partenkirchen und drei im Slalom zu Jahresbeginn in Zagreb war es der dritte Stockerlplatz in der Karriere des 26-jährigen Feller sowie der vierte Top-Ten-Rang im Slalom in diesem Winter. "Es ist definitiv etwas Spezielles, bei so einem Klassiker ein Podium zu fahren, das nehme ich sehr gerne mit, da bin ich superhappy."

Feller: "...und dann kommt der junge Franzose daher"

Dass er vor dem drittplatzierten Marcel Hirscher lag, aber trotzdem nicht gewonnen hat, weil der 21-jährige Clement Noel zu seinem Premierensieg rauschte, nahm Feller mit Humor. "Das Ziel war in der Saison, den Marcel einmal zu biegen, und dann kommt der junge Franzose daher." Er habe aber schon Anfang der Saison gesagt, dass dieser vom Fahren her wahrscheinlich der schnellste Mann im Feld sei. "Er ist ein unglaublich guter Slalomfahrer, da braucht man sich nicht schämen, wenn der dich biegt. Das ist anzuerkennen, er hat es definitiv verdient."

Nun hoffe er, dass er, was die Krankheit betreffe, das Schlimmste hinter sich habe und es in den nächsten zwei Tagen erledigt sei. "Ich mache jetzt ein paar Tage Pause, dann ein, zwei Tage Konditraining und zwei Tage Skitraining." Und danach folgen am Sonntag in Kitzbühel und am Dienstag in Schladming die abgesehen von der WM wichtigsten Rennen des Jahres für die Stangenkünstler.

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