Vorzeitiges Saisonende für Anna Veith

Von APA
Veith muss operiert werden
© GEPA

Super G-Olympiasiegerin Anna Veith beendet die Weltcup-Saison vorzeitig und wird bei den Weltcup-Rennen in Crans-Montana, Südkorea und den USA nicht am Start sein. Grund ist eine langwierige und chronische Entzündung der Patellarsehne im linken Knie - die auf Anraten der Ärzte jetzt operativ behandelt werden muss.

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Anna Veith beendet ihre Saison im alpinen Ski-Weltcup vorzeitig. Wegen einer chronischen Entzündung der Patellasehne im linken Knie habe sie sich auf Anraten ihrer Ärzte jetzt zu einer Operation entschlossen, ließ die Olympiasiegerin und zweifache Gesamtweltcup-Gewinnerin am Freitag wissen. Bei ihrem folgenschweren Trainingssturz im Oktober 2015 in Sölden war ihr rechtes Knie betroffen gewesen.

"Die Ärzte haben mir empfohlen, die Saison zu beenden und mich nochmal operieren zu lassen", schrieb Veith auf Facebook. "Dieses Mal am linken Knie, da wo ich schon seit vielen Jahren gegen meine Patellarsehnen-Probleme kämpfe und mich die Schmerzen immer wieder limitiert haben." Die Weltcup-Rennen in Crans Montana, Südkorea und den USA finden damit ohne sie statt.

"Massive Knieschmerzen"

Sie wolle wieder in der Lage sein, "ohne diese massiven Knieschmerzen" zu fahren. Der nun bevorstehende Eingriff, der am Dienstag von Christian Hoser in der Privatklinik Hochrum durchgeführt wird, sei "die einzige Möglichkeit" dazu. "Ich stelle mich dieser Herausforderung, weil ich meine Karriere fortsetzen möchte", stellte die 27-jährige Salzburgerin klar.

Die durch eine empfindliche Patellarsehne bedingten Schmerzen im linken Knie waren bei ihr schon vor einigen Jahren erstmals aufgetreten. Veith, die vor ihrer Hochzeit im April 2016 unter ihrem Mädchennamen Fenninger bekannt war, hatte sich immer wieder Behandlungen unterziehen müssen. Vor dem Start der Weltcup-Saison 2015/16 hatte sie deswegen das Schneetraining für zwei Wochen unterbrochen.

Darum wurde das Knie nicht schon früher operiert

"Sie hat sich eigentlich immer ganz gut durchgekämpft", sagte Jürgen Kriechbaum, der sportliche Leiter der ÖSV-Damen. Zuletzt seien die Probleme allerdings "nicht wirklich besser geworden", eher schlechter. Aufgrund der ständigen Schmerzen sei es schwierig, auf das nötigte Trainingspensum zu kommen.

Bei ihrem schweren Sturz im Oktober 2015 in Sölden hatte sich Österreichs Sportlerin der Jahre 2013, 2014 und 2015 Risse des vorderen Kreuzbandes, des Innenbandes sowie der Patellarsehne im rechten Knie zugezogen. Es habe damals Überlegungen gegeben, das linke Knie auch gleich zu operieren, die wurden jedoch verworfen.

"Die Prognose der Ärzte war damals, wenn du jetzt eh eine Reha machst und dich schonen musst, was sie ja sehr, sehr lange tun musste, besteht die große Chance, dass das linke Knie heilt", sagte Pressebetreuerin Ursula Hoffmann. "Ein Eingriff am Knie, wo eine Sehne entzündet ist, ist sicher etwas, was man nicht unbedingt einfach mitmachen will wie einen Zahn ziehen. Man versucht natürlich, konservativ alles auszuschöpfen." Veith sei "absolut eine Kämpferin" und werde alles dafür tun, um ihren Traum weiter leben zu können.

Gab Comeback in dieser Saison

Nach der Operation am rechten Knie bei Dr. Hoser in Innsbruck und der anschließenden Rehabilitation hatte sie erst am 27. Dezember 2016 ihr Comeback im Ski-Zirkus gegeben. Am Semmering bestritt Veith zwei Riesentorläufe, wobei sie im ersten die Qualifikation für den zweiten Durchgang verpasste, tags darauf aber als 25. wieder Weltcup-Punkte sammelte.

"Es war wichtig, wieder einmal die Erfahrung zu machen, was im Rennen passiert", sagte Veith damals. "Ich bin einfach glücklich, dass es jetzt so weit ist, dass ich mich da wieder im Spitzensport einleben kann." Ende Jänner fuhr sie in Cortina d'Ampezzo im Super-G als Dritte erstmals seit März 2015 wieder auf das Podest. Bei der Weltmeisterschaft in St. Moritz kam sie als Riesentorlauf-Titelverteidigerin nicht über den 22. Rang hinaus, im Super-G fiel die 27-Jährige aus.

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