ÖSV-Youngster sorgt für Riesen-Sensation

Von APA
Christine Scheyer sorgt für einen ÖSV-Abfahrtssieg in Zauchensee
© GEPA

Das Comeback von Lindsey Vonn bei der Abfahrt in Zauchensee wurde von einer jungen Österreicherin überstrahlt. Die 22-jährige Christine Scheyer sorgte für eine Riesen-Sensation und holte sich den Sieg.

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Die 22-jährige Vorarlbergerin gewann bei ihrer erst vierten Weltcup-Abfahrt erstmals und setzte sich dabei 0,39 Sekunden vor Tina Weirather durch. Es war im 20. Saisonrennen der erste Sieg für Österreich Alpindamen.

"Unbeschreiblich" sei das Gefühl des ersten Sieges, staunte Scheyer in der Zauchenseer Weltcup-Arena, nachdem ihr Sensations-Erfolg festgestanden war. "An das hätte ich wirklich nicht geglaubt. Es ist einfach nur cool", sagte sie kopfschüttelnd, obwohl sie schon davor im einzigen Training als Zweite groß aufgezeigt hatte.

Schwere Stürze

Nachdem wegen Neuschnees drei Tage lang alles abgesagt hatte werden müssen, begann auch der ultimative Sonntag in Zauchensee schwierig. Zwar war das Wetter erstmals gut, der einzige Trainingslauf endete aber erst knapp eine halbe Stunde vor dem Rennen, weil dabei mit Nadia Fanchini und Edit Miklos zwei WM-Medaillenkandidatinnen schwer stürzten und den Rettungshubschrauber benötigten.

Bestzeit erzielte dabei auf schneller werdender Piste mit Startnummer 49 sensationell die Ski fahrende Snowboarderin Ester Ledecka aus Tschechien vor den beiden ÖSV-Hoffnungen Scheyer und Sabrina Maier. Im Rennen legte aber nur Scheyer nochmals nach, und das gewaltig.

"Christl" hat zwei Kreuzbandrisse hinter ihr

Denn die "Christl" aus der Zehnkampf-Stadt Götzis, die im Dezember 2014 im Weltcup debütiert hatte und nach zwei Kreuzbandrissen erst diese Saison im Speed antritt, raste auf verkürzter Kälberloch-Piste ohne den steilen Startschuss nicht nur zu ihrem ersten Weltcupsieg, sondern damit auch zur WM in St. Moritz.

Positiv aufgefallen war sie diesen Winter schon mit den Plätzen 23 und 18 in Lake Louise und 9 in Val d'Isere. "Ich wollte nochmals voll andrücken und alles auf Zug fahren. Das hat ziemlich gut funktioniert", berichtete Scheyer. Eine der ersten Gratulantinnen war im Ziel Vonn. "Es ist brutal cool, wenn dir so eine gratuliert", freute sich die Götznerin.

Schmidhofer zweitbeste Österreicherin

Weirather gratulierte ebenfalls. "Ich habe gewusst, dass Christine stark ist und mit dem Licht das nötige Glück hat, schwer zu schlagen sein wird", sagte die von Andreas Evers gecoachte Tochter von Harti Weirather und Hanni Wenzel.

Ihre WM-Karten verbessert hat auch Nicole Schmidhofer, die als Siebente zweitbeste ÖSV-Fahrerin war. Mirjam Puchner, nach dem Ausfall von Cornelia Hütter derzeit Nummer eins im ÖSV-Abfahrtsteam, landete vor Elisabeth Görgl (20.) auf Platz 18.

Schon vor Scheyers Fahrt mit Startnummer 25 war klar, dass Ilka Stuhec erstmals in dieser Saison geschlagen ist. Die bisherige Speed-Dominatorin aus Slowenien wurde in Salzburg Fünfte. Als Vierte machte Lara Gut in der Weltcup-Gesamtwertung weniger Punkte als erhofft gut auf Mikaela Shiffrin, deren Vorsprung immer noch 315 Zähler beträgt. Es folgen aber in Garmisch und Cortina d'Ampezzo zwei weitere Speed-Wochenenden, unterbrochen nur vom Riesentorlauf am Kronplatz.

Vonn bei Comeback nur 13.

Beste Amerikanerin in der ersten Damen-Weltcupabfahrt nach einem Monat Pause war Jacqueline Wiles als Dritte. Lindsey Vonn hingegen musste sich bei ihrem großen Comeback nach 323 Tagen mit Platz 13 begnügen. "Das ist schon okay. Das Timing hat noch gar nicht gepasst. Ich weiß, was ich besser machen muss", gab sich die Rekord-Weltcupsiegerin dennoch versöhnlich. "Es war ein guter Start."

Die ebenfalls lang verletzt gewesene Schmidhofer freute sich über ihr bestes Saisonergebnis. "Ich bin echt sehr zufrieden. Es war der nächste Schritt." Die kurze Pause zwischen Training und Rennen sei kein Problem gewesen, betonte die Steirerin. "Wenigstens war keine Zeit, nervös zu werden."

Das Ergebnis

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