Jansrud: "Das ist ein Teil der Legende"

Von APA
Kjetil Jansrud will 2017 auf der Streif gewinnen
© GEPA

Vor zwei Jahren hat Kjetil Jansrud die Kitzbühel-Abfahrt auf verkürzter Streif gewonnen, im Super-G war er 2013 und im Vorjahr jeweils Vierter. Nur wenn er bei den Hahnenkammrennen auf hohem Niveau punktet, kann er sich im Kampf um den Gesamtweltcup wieder einbringen. Derzeit fehlen ihm auf Marcel Hirscher aber 458 Punkte.

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Techniker Hirscher hat 15 Saisonrennen bestritten, davon sechs Slaloms und fünf Riesentorläufe. Speed-Pilot Jansrud hat zwölf Rennen in den Beinen, nur drei waren Super-G und zwei Abfahrten. "Imponierend, was Marcel macht, er fährt brutal stark. Mit gehen aber Rennen ab. Ich hoffe, dass sie nachgetragen werden, dann wäre es noch möglich, viele Punkte zu holten. Im Moment lasse ich den Gesamtweltcup in Ruhe, aber ich behalte ihn im Fokus", sagte der Gesamtzweite von 2015 und Gesamtvierte von 2016 in Kitzbühel.

In der Gamsstadt rechnet sich der Norweger freilich viel aus. "Wenn ich keinen Fehler mache, sollte ich eigentlich dabei sein. Dass ich im Super-G als Favorit ankomme, passt mir gut. Ich war hier zweimal Vierter, nie auf dem Podest. Das heißt, da muss etwas Neues dazukommen jetzt", sagte der 31-Jährige, der die bisherigen drei Super-G in diesem Winter in Val d'Isere, Gröden und Santa Caterina gewann und die Wertung daher mit dem Punktemaximum anführt.

"Wir wissen noch nicht, wer am besten ist"

2017 wurde noch kein Super-G gefahren, die bisher letzte Abfahrt liegt mit 17. Dezember in Gröden lange zurück. Jansrud war beim Sieg von Max Franz Zwölfter, hatte das Auftaktrennen in Val d'Isere aber gewonnen. "Normalerweise haben wir um die Zeit schon doppelt so viele Rennen, mit fünf Abfahrten würde man auch ein bisschen sicherer nach Kitzbühel kommen als mit zwei. Wir wissen eigentlich noch immer nicht, wer am besten in der Abfahrt ist", sagte Jansrud. Normalerweise ändere sich von Anfang Dezember bis Anfang Jänner viel, aufgrund der fehlenden Rennen werde es jetzt spannend.

Und was in Kitzbühel passiere, könne man nie wissen. "Kitzbühel ist immer ein bisserl speziell, weil alle Kitzbühel gewinnen wollen. Das heißt, sie nehmen brutal viel Risiko. Ich freue mich, ich habe eine gute Chance, es ist sicher was möglich." Für die Streif hätten am Anfang immer alle einen aggressiven Plan. "Es ist die Frage, wer seinen Plan dann auch umsetzt."

Interessant werde auch für ihn zu erfahren, ob er sich die am Saisonbeginn in den Rennen an den Tag gelegte Sicherheit bewahrt hat. "Das weiß man nicht, bevor man das nächste Rennen fährt. Im Super-G hatte ich bis jetzt ein gutes Gefühl, es ging einfach, hoffentlich ist das noch da." Allerdings hätten die anderen jetzt viel Zeit zum Trainieren gehabt, merkte er an.

Abfahrt am Limit? Das ist ein Teil von Kitzbühel

Dass nach dem Ausfall der Wengen-Abfahrt die Wetterprognose für Kitzbühel mit Sonnenschein ab Mittwoch so gut ist, beruhigt auch Jansrud: "Für Kitzbühel sieht es super aus. Wengen und Kitzbühel sind zwei der wichtigsten Wochenenden für uns, den Sport, die Medien und die Zuschauer." Nach dem verkürzten Rennen im Vorjahr, als der Reihe nach bei schlechter Sicht Georg Streitberger, Hannes Reichelt und Aksel Lund Svindal stürzten, wünscht sich auch der Skandinavier einen reibungsloseren Ablauf und ein Rennen von ganz oben.

"Es wäre wichtig, dass wir wieder einmal von ganz oben fahren, Kitzbühel ist am schwierigsten, wenn es von ganz oben geht. Aber es ist auch wichtig, dass die Zuschauer ein Rennen kriegen, egal ob von oben oder Mitte." Die letztjährige Abfahrt hat er aufgearbeitet. "Es ist keine gute Lösung, dass man denkt, es ist eh nichts passiert oder war nur zufällig. Es ist wichtig für einen Athleten, dass er es sich ansieht und analysiert, was falsch gelaufen ist. Jetzt ist das kein Problem mehr für mich." Vor seinem Start vergangenes Jahr habe er die Stürze gesehen und sei nervös gefahren, landete auf Rang 14.

"Die Abfahrt im letzten Jahr war am Limit, aber das ist auch ein Teil von Kitzbühel, ein Teil der Legende", sagte Jansrud. In Kitzbühel könne man sich aber sicher sein, dass alles gegeben werde. "Sie arbeiten sehr, sehr hart, sie sind gut organisiert. Wenn ich hierherkomme, weiß ich, die machen alles, was möglich ist." Am Hausberg wurde heuer eine Flutlichtanlage installiert, die bei schlechter Sicht eingeschaltet wird. Mit den blauen Markierungen will man sparsamer umgehen. Auch die Linienführung wurde angepasst.

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