"Abstand zu Austria & Rapid sonst zu groß"

Von APA
Sturm Graz will seine Merkur Arena weiter aus- und umbauen
© GEPA

Sturm Graz hofft, den Baubeschluss für die zweite Umbauphase seines Stadions noch in diesem Jahr in Händen zu halten. Sieben Millionen Euro sind für die weiteren Adaptierungen veranschlagt - zu tragen zum Großteil von der öffentlichen Hand. Der Klub ist nicht Eigentümer, sondern Hauptmieter der Merkur Arena.

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Sturm-Präsident Christian Jauk betonte die Bedeutung des Projektes, um im wirtschaftlichen Bereich nicht den Anschluss an die Wiener Großklubs Rapid (neues Stadion) und Austria (Umbau) zu verlieren. "Es gibt in Wien eine Infrastrukturoffensive. Wir müssen aufpassen, dass wir im Windschatten bleiben", sagte der Klubchef im Gespräch mit der APA. "Wenn Baustufe zwei nicht kommt, sind wir raus aus dem Windschatten. Dann wird der Abstand zu groß."

Die bisherigen Gespräche mit Stadt und Land seien sehr gut verlaufen. "Was zählt, ist am Ende aber nur die Unterschrift", erklärte Jauk. "Wir hoffen, dass der formell notwendige Beschluss in diesem Jahr vorliegt."

Merkur Arena: Qualität statt Kapazität

Einen ambitionierteren Zeitplan können die Grazer vorerst nicht präsentieren. Bürgermeister Siegfried Nagl gilt zwar als Unterstützer des Projektes, knapp drei Wochen nach der Gemeinderatswahl am 5. Februar gibt es aber noch keine neue Stadtregierung. Dazu muss auch das Land einbezogen werden. Jauk: "Wir sind in einer Abhängigkeitsposition, aber ich bin guter Dinge."

Zumal sich die Investitionen in einem überschaubaren Rahmen bewegen. Fünf Millionen Euro waren in einer ersten Bauphase in die Sanierung der 1997 eröffneten Arena geflossen. Durch eine Umrüstung der Nordtribüne wurde das Fassungsvermögen von rund 15.300 auf fast 16.800 Besucher erhöht.

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Im zweiten Ausbauschritt steht die Qualität im Mittelpunkt - in Form verbesserter Hospitality-Bereiche, neuer Sitze oder Veranstaltungszonen rund um die Arena. "Die Kapazität ist kein Schwerpunkt, weil das Stadion nicht mehr hergibt", erklärte Jauk. "Es geht um eine qualitative Verbesserung, die der Besucher auch merkt."

"Sind weit weg von Luxusansprüchen"

Der Gesamtaufwand für die zwei Phasen soll zwölf Millionen Euro betragen. "Das ist realistisch verhandelt, wir sind weit weg von Luxusansprüchen", betonte Jauk. Der Klubchef verwies auf andere Stadionprojekte, etwa den rund 30 Mio. Euro teuren Umbau der Linzer Gugl im Jahr 2012 oder die Millionen, die das kaum ausgelastete EM-Stadion in Klagenfurt bisher verschlungen hat.

Sturm selbst beteiligt sich neben der Expertise mit einem sechsstelligen Betrag an den Umbaumaßnahmen. Ein ebensolcher fließt jährlich auch in die Instandhaltung des Trainingszentrums Messendorf. Jauk glaubt an die Umsetzung des vorgeschlagenen Stadionprojektes. "Wir fühlen uns dem Ziel nahe, aber im Fußball muss man die Führung auch ins Ziel bringen."

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