Als der Bullen-Coach Real Madrid schockte

Oscar schoss sein Debüt-Tor in der Primera Division gegen Real
© GEPA

Beim FC Red Bull Salzburg sitzt ein Real-Schreck auf der Betreuerbank. Mit Oscar Garcia am Spielfeld verlor der FC Barcelona keinen einzigen Clasico gegen die Königlichen. Vor dem Prestigeduell am Sonntag (LIVE ab 20:45 Uhr bei DAZN) beleuchtet der ehemalige Barca-Profi gegenüber SPOX seine besondere Beziehung zu Real Madrid.

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Überraschend landet der Eckball an der Strafraumgrenze. Ein junges Offensiv-Talent übernimmt fünf Minuten vor Spielende die Verantwortung. Volley haut er den Ball dank perfekter Schusstechnik in die Maschen. Da können die großen Real-Stars um Michael Laudrup und Ivan Zamorano nur staunen.

Traumtor gegen Real Madrid

An diesem 18. September 1994 ging der Stern eines jungen Katalanen namens Oscar Garca Junyent auf. Ausgerechnet die Leihgabe des FC Barcelona stellte Real Madrid im Spiel gegen Außenseiter Albacete Balompie ein Bein. Der damals 21-Jährige erzielte den Ausgleich zum 1:1. Es war jene Sorte von Traumtor, an die sich Fans noch Jahre danach erinnern.

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"Es war fantastisch, mein Debüt-Tor in der ersten Liga. Nach dem Spiel haben mich etliche Barcelona-Fans angerufen, um mir zu gratulieren", erinnert sich der aktuelle Salzburg-Coach im Gespräch mit SPOX zurück. "Wir haben das Spiel dominiert, trotzdem ging Real durch ein glückliches Tor in Führung."

"Es gab großen Ärger bei Real"

Aus dem ansonsten stets besonnenen Bullen-Trainer sprudelt es heraus, wenn er sich an dieses prestigeträchtige Tor zurückerinnert. "Unser Coach Benito Floro trainierte in der Saison davor Real. Genau diesen Trick studierte er in Madrid ein. Trotzdem waren sie nicht auf meinen Treffer vorbereitet. Daher gab es großen Ärger bei Real."

Oscar grinst, wenn er daran zurückdenkt. Seine fußballerische Heimat kann er kaum verbergen. Auch im Clasico am Sonntag wird der Salzburg-Trainer seinem Ex-Klub Barcelona die Daumen drücken. Sechs Saisonen lang stand er selbst für die Blaugrana am Platz, gemeinsam mit Legenden wie Pep Guardiola, Romario, Hristo Stoichkov oder Luis Figo. Zum unumstrittenen Stammspieler avancierte er zwar nie, dennoch war er 1995/96 mit zehn Treffern bester Torschütze der Katalanen.

(K)ein Clasico-Talisman

Zum Erzrivalen Real pflegte Oscar nicht nur aufgrund des bereits erwähnten Traumtores eine besondere Beziehung. Der Oberbulle kann durchaus als Real-Schreck bezeichnet werden, obwohl er mit Valencia eine Niederlage im CL-Finale gegen die Königlichen hinnehmen musste. Immer, wenn er in einem Clasico auf dem Platz stand, fuhr sein Klub Barca einen Sieg ein. Als Talisman sieht er sich deswegen jedoch nicht. "Sonst hätten sie mich öfters eingesetzt." Tatsächlich bestritt der Offensiv-Spieler nur vier seiner 96 Spiele für Barcelona gegen Real.

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Am liebesten erinnert sich der langjährige Schützling von Johan Cruyff an einen Clasico im Jahr 1995 zurück, als sein Bruder Roger beim 1:1 im Bernabeu traf. "Damals war es für uns etwas Außergewöhnliches, auswärts gegen Real zu punkten." Spätestens seit dem legendären 6:2-Erfolg unter Guardiola im Jahr 2009 hat sich dies geändert. Von den zwölf folgenden Clasicos im Bernabeu gewann Barca die Hälfte.

Barca-Coach? "Stehe auf der Liste, aber kein Kontakt"

Diese Auswärtsstärke wird auch am Sonntag gefragt sein. "Für Barca ist das Spiel viel wichtiger als für Real. Sie müssen in der Tabelle aufholen", weiß Oscar. Der ehemalige Watford- und Brighton-Coach sieht Real jedoch leicht im Vorteil. Der Champions-League-Erfolg gegen Bayern könnte den entscheidenden Ausschlag geben. "In solch großen Spielen ist das Selbsvertrauen enorm wichtig." Auch die Sperre von Superstar Neymar spielt den Katalanen nicht gerade in die Hände.

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Spekulationen, ob er als Barca-Coach nächste Saison selbst wieder Teil des prestigeträchtigen Traditionsduells sein könnte, will Oscar nicht befeuern. Zuletzt feierten ihn katalanische Medien, dass er die richtige "Barca-DNA" als möglicher Nachfolger von Luis Enrique mitbringen würde. "Ich weiß, dass ich auf der Liste der möglichen Kandidaten stehe, aber mich hat niemand kontaktiert", meint Oscar dazu nur. So kann der Coach des FC Red Bull Salzburg den Clasico mehr oder weniger entspannt vor dem Fernseher verfolgen. Das Resultat ist ihm egal. "Hauptsache Barca gewinnt."

Der Kader von RB Salzburg

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