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GESPONSERT VON

Mitspieler erklären: Was Sturms Jung-Trio stark macht

Von Fabian Zerche
Viel Lob für die drei Talente
© GEPA

Auch wenn technische und individuelle Qualitäten zwischen Sturm und Fenerbahce bei einer schmerzvollen 1:2-Niederlage den Unterschied machten (hier geht's zum Spielbericht), breitete sich im Liebenauer Oval seltene Zufriedenheit aus. Fener-Spieler lobten im Kabinentrakt die Leistung der Sturm-Kicker, ein türkischer Journalist brachte bei der Pressekonferenz nach Match-Ende seine Überraschung über die vokale Leistung der Sturm-Fans zum Ausdruck.

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Auffallend war neben der spielerisch zwar ausbaufähigen, aber leidenschaftlichen Leistung der Steirer die Auftritte dreier Talente: Dario Maresic (17), Sandi Lovric (19) und Romano Schmid (17). Trotz Flüchtigkeitsfehler gegen routinierte Türken unterstrichen sie ihre Daseinsberechtigung in der Sturm-Mannschaft.

Maresic verursachte, nachdem er einen Stanglpass nicht kontrollieren konnte, zwar den Ausgleich (29.), ließ sich dadurch aber nicht aus der Ruhe bringen und beendete die Partie stark. Ähnlich ging es Lovric, der Anfangs Probleme hatte sich an das Tempo anzupassen, aber in Halbzeit zwei vermehrt das notwendige Metronom im Mittelfeldzentrum gab. Und Offensivspieler Schmid brachte nach seiner Einwechslung, wie schon gegen den SKN St. Pölten am Wochenende, frischen Wind im Angriffsdrittel.

"Sie sind schon sehr, sehr weit"

"Die drei sind sehr, sehr weit für ihr Alter", lobte Außenverteidiger Marvin Potzmann nach Spielende seine Mitspieler. "Dario hat schon eine gewisse Abgeklärtheit. Fehler passieren überall, auch in einem Champions-League-Finale. Man kann sie nicht mehr rückgängig machen. Aber er hat den Kopf nicht in den Sand gesteckt", beeindruckte ihn besonders Maresic' Reaktion auf das unglückliche Eigentor.

Wertschätzung für die drei hatte auch Stefan Hierländer übrig, der zu den auffäligsten Grazern zählte. "Was Dario, Sandi und Schmidl machen, ist schon sehr gut. Nur müssen sie auf dem Weg bleiben. Nicht probieren abzuheben", schmunzelte er. "Ich will sie gar nicht zu viel loben. Sie wissen eh schon, wie gut sie sind. Sie sollen am Boden bleiben."

"Sandi hat jetzt verstanden, was ich will"

Auch Trainer Franco Foda zog den Hut vor seinen Talenten. "Dario Maresic ist der einzige gelernte Innenverteidiger, der bei uns noch übrig ist. Er hat bei uns in dieser Saison als einziger Spieler alle Spiele gemacht. Und das mit 17 Jahren. Das ist sehr beachtlich, er hat eine extreme Entwicklung gemacht", sagte Foda. "Und Romano hat uns wieder seine Unbekümmertheit gezeigt, seinen Spaß und seine Freude."

Etwas anders beurteilte der Deutsche die Situation um Lovric. Jener Spieler, der lange als das größte Talent in Graz galt, sich dabei nicht ausreichend gefördert fühlte, phasenweise vor dem Abschied war und nun in allen drei Europa-League-Spielen in der Startelf stand. "Sandi hat jetzt verstanden, was ich will", so Foda, der Lovric den Vorzug gab, weil James Jeggo erst spät vom Confederations Cup zurückkehrte. "In der ersten Halbzeit hatte er Probleme. Aber in der zweiten hat er sich extrem gesteigert. Er befindet sich auf einem sehr, sehr guten Weg. Aber er muss wissbegierig bleiben."

Die Chancen für das Rückspiel beurteilte Foda naturgemäß vorsichtig. "Die Hoffnung stirbt zuletzt", so Foda. "Die Mannschaft war niedergeschlagen, obwohl die Leistung gut war. Wir wissen um die Qualität von Fenerbahce. Aber im Fußball gab es schon Wunder, auch wenn es schwierig wird. Wir wollen überraschen."

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